Donnerstag, 12. April 2012

Kamele, Sand in den Ohren und jede menge Autogehupe


So, wir melden uns auch mal wieder. Die letzen 5 Tage haben wir in Jordanien verbracht.
Schon am Flughafen in Amman haben wir festgestellt das wir wo ganz anders waren. Die Lobby in Abu Dhabi ähnelt ein wenig einem Palast, dort läuft alles sehr geregelt ab und es ist alles sehr sauber. In Amman hingegen, hängen die Kabel von der Decke, kein Mensch weiß an welcher Schlange man sich anstellen muss. Nach ewigem Warten waren wir dann in der Empfangshalle. Auch diese sehr schäbig und heruntergekommen. Auch in Amman hieß es dann, lieber Bus als Taxi. Der Bus war schnell gefunden, nebeneinander sitzen durften wir auch, es gab keine getrennten Bereiche für Männer und Frauen. Mit der Zeit füllte sich der Bus mit lauter Einheimischen, die alle sehr verdutzt drein schauten als sie uns sahen. Als der Bus voll war und es losgehen sollte, brach plötzlich ein Streit unter den Busfahrern und einigen anderen Leuten aus. Die Herren wurfen sich auf arabisch scheinbar böse Dinge an den Kopf, aber nach einer gewissen Zeit wurden Küsschen verteilt und alles schien im Lot. Aber schon nach einer halben Std Fahrtzeit hielt der Busfahrer wieder an und die Streiterei ging von vorne los.
Nach einer halben Ewigkeit waren wir dann im Stadtzentrum von Amman angekommen und schon beim Aussteigen wurden wir von einigen Taxifahrern belagert.
Eigentlich hätten bei mir schon alle Alarmglocken schlagen müssen, nachdem unser Taxifahrer über eine halbe Std nach unserem Hotel gesucht hat. Nach unzähligem Nachfragen bei Einheimischen waren wir dann endlich da, im einzigen Hi-Hostel in Amman (mit Hi-Hostels habe ich immer sehr gute Erfahrungen gemacht, da diese eigentlich einem hohen Standard entsprechen müssen). Beim Einchecken kam die Frage "U married? No? Other room!" Na gut also zwei Räume jeder von uns hatte dann ein Vierbettzimmer für sich allein. Jeder von uns hatte einen üblen Gestank im Zimmer da die Toiletten nicht funktionierten.

Jap so sah das Bad aus, damit absoluter Tiefpunkt der Reise bisher.

Gut alles nicht so schlimm, gleich mal ins Internet (Wifi, gibts hier Gott sei dank überall) und neues Hotel gesucht. Allerdings war der weitere Abend ein desaster. Obwohl ich von Kopf bis Fuß bekleidet war, wurden wir trotzdem überall blöd angeschaut, teilweise waren einige recht unfreundlich. Außerdem hat uns jeder im vorbeifahren an-gehupt. Die verzweifelte suche nach einem Supermarkt haben wir dann aufgegeben und uns mit Wasser und Crackers zufrieden gegeben.






Kurz, nach nur 1 Std schlaf und einem neuen Land das einen schrecklichen Eindruck machte, hatte ich meinen ersten Urlaubstiefpunkt und wollte nur noch in mein eigenes Bett.
Am nächsten Tag jedoch, schien alles wieder in Ordnung wir haben in einem süßen kleinen Hostel eingecheckt, viel sauberer war es hier auch nicht aber es roch nicht das Personal war super und die Gegend war klasse.


Wir waren nämlich nur 15 min vom antiken römischen Theater in Amman entfernt.
Das haben wir uns dann auch gleich angeschaut. Das Theater wurde 136 n.Ch. fertiggestellt und fasste bis zu 7000 Menschen, es wird auch heute noch für Aufführungen verwendet.
Dort haben wir dann eine kleine Führung gemacht und einige Details erfahren, z.B. wie die Wächter während den Gladiatorenkämpfen miteinander Telefonieren konnten.






Wie die meisten in Jordanien, die dir etwas andrehen wollen, liebt auch unserer Guide die Deutschen und nur weil er uns mag wollte er uns für einen Spezialpreis für nur 150 Dinar (~160€) pro Person am Nächsten Tag nach Petra bringen. Wir haben dankend abgelehnt und sind mit dem Taxi nach Jerash gefahren, dort sind wir ein wenig herum gelaufen und haben uns zum Sonnenuntergang auf dem Zitadellenhügel in Amman wieder absetzten lassen.










Am nächsten Morgen haben wir einen Bus nach Petra genommen. Spätestens auf dieser Fahrt habe ich gemerkt, das dass Hupen am ersten Tag nicht unbedingt böse gemeint war. Die Jordanier hupen einfach grundsätzlich um alles aus zusagen. Wenn bspw. ein Junge mit einem großen Reissack über die Wüstenautobahn läuft, dann wird gehupt nicht gebremst. Wenn man jemanden überholt wird gehupt, wenn man jemanden grüßt wird gehupt, wenn man jemanden etwas fragen will wie "brauchst du ein Taxi?" wird gehupt.

In Petra angekommen haben wir kurz in unserem Hotel eingecheckt und sind dann gleich los gelaufen. Unterwegs gabs noch Falaffel für 2,50 Dinar (~2.6€, das ist relativ teuer in Amman gabs welche für 30 Cent) und dann hieß es rein ins Abenteuer. Der Eintritt für Petra ist sehr teuer 55 Dinar für zwei Tage pro Person. Naja aber das musste sein :)
Unser derzeitige Reisepartner Claus wollte das ganze noch an diesem Abend durchziehen da er möglichst bald nach Tel Aviv musste. Wir hingegen nahmen uns Zeit uns sind kurz nach der Schatzkammer (verbotener weise) auf einen Berg gestiegen und haben dort oben die Höhlen erkundet und von dort den Sonnenuntergang betrachtet.




















Am Abend gab es dann ein Festmal mit gebratenem Hähnchen, Reis, Pommes, Humus, Brot und Gemüsesuppe (incl. Getränke 8 Dinar für jeden).
Am nächsten Morgen starteten wir nochmal Richtung Petra. Diesmal mit Führung (50 Dinar grrrrrr, aber hat sich rentiert).




die natürliche Farbgebung des Sandsteins







Danach sind wir zum Tempel Ad-Deir gelaufen 900 Treppenstufen kmn.

Ja manche sind auch geritten, dieser Beduine bringt gerade seine Esel wieder nach unten.
 Und dieser liegt einfach so an einem Abhang und relaxt.




Diese Ziegen....
 können ganz schön Steile Berge hoch laufen
 Ein Beduine klettert auf dem Tempel umher
 und plötzlich springt er auf das andere Dach und klettert auf die Schatztruhe.

Die Beduinen die früher Petra besiedelt haben, wurden vor einigen Jahren zwangsausgesiedelt und dürfen aber noch ihre Geschäfte betreiben. Sie bieten Pferdekutschen, sowie Esel- und Kamelritte an. Außerdem kann man natürlich Beduinischen Schmuck und Tücher kaufen.
Da wir von 8 Std laufen und klettern so fertig waren wollten wir eigentlich die letzen 4 km nicht mehr laufen. Daher habe ich einen Beduinen gefragt wieviel der Kamelritt zur Schatzkammer kostet und er meinte "30 but for you, special price, because I like you. It's 25 for two persons". Meine Antwort darauf war "You earn more in an hour than I do" und bin weiter gegangen nach dem er uns 5 min mit seinen Kamelen hinterher getrabt ist, ist der Preis auf 12 Dinar gefallen. Also 50-70% kann man meistens raus handeln, nur nicht zeigen das man wirklich will.

Damit war dann auch der letzte Tag in Petra vorbei.

Eis gabs auch noch quasi eine Überraschungstüte :)


Am nächsten Morgen um 6:30 ging der Bus nach Wadi Rum, einem Nationalpark im Süden von Jordanien.
Dieser Tag war wiedermal genial. In Wadi Rum haben wir eine Jeep Tour durch die Wüste gemacht und danach ging es in unsere Zuhause das Beduinische Camp mitten in der Wüste. Unser Gastgeber war Sadan ein wirklich netter älterer Beduine der für uns in der Nacht noch die Wolken vertrieben hat damit wir den Sternenhimmel betrachten konnten. Weils uns so gut gefallen hat, haben wir gleich mal unser Bett in aus dem Zelt nach draußen gezogen und haben die Nacht im Freien verbracht.





















Aber auch dieses tolle Erlebnis war am nächsten Morgen schon wieder vorbei und wir mussten uns von all den Individualisten (fast alle Leute in unserer Gruppe sind gerade auf Weltreise, manche schon seit 2 Jahren) verabschieden und haben danach den Tag am Roten Meer in Aqaba verbracht.

Ja und hier sieht man wie unsere Hotelzimmer immer aussehen, überall hängen Sachen rum die wir gerade irgendwie gewaschen haben :p Somit nur 3 Shirts im Gepäck steht waschen fast täglich auf dem Plan.

Gerade liege ich gequält vom Sonnenbrand auf meinem Bett und bald müssen wir schlafen gehen, denn morgen geht's nach Jerusalem.

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