Freitag, 3. August 2012

Kambodscha


kambodscha (41)Uhhhh Kambodscha. Mein zweites Highlight auf dieser Reise nach Jordanien. Es könnte zur Nummer eins aufsteigen aber dafür müsste man ein großes klimatisiertes Zelt über das ganze Land spannen. Oh man war das heiß und schwül. Aber man gewöhnt sich auch ans schwitzen außerdem haben wir, als wir von den Tempeln zurück kamen vom netten Hotelpersonal kalte Tücher bekommen. Mhhhh so was tolles…. aber jetzt mal ganz von vorn.

Mit einem klapprigen Boot sind wir dann von “Immigration” noch ein bisschen über den Mekong gefahren und den letzten Rest haben wir dann in einem übervollen Bus hinter uns gebracht. Schon nach ein paar Std waren wir in Phnom Penh. Diese Stadt war total anders als wir das erwartet haben. Zumindest das Stadtzentrum war sehr modern her gerichtet. Natürlich war das alles nur für die Touristen, es gab auch nur europäische Restaurants dort. Die Preise waren für uns dann doch ein bisschen teuer. Eine normale Pizza hat 9$ gekostet, das gesagt in Vietnam gabs nicht mal Pizza von daher. Iiiiitaliener wir kommen. Yummi wars.

Ein paar Tage später habe ich erfahren, dass das Durschnittseinkommen in Kambodscha bei 400$ im Jahr liegt. 80% der Menschen leben unter der Armutsgrenze von 50Cent am Tag. Oh je und ich lauf rum und trinke Cola für 1$!!! Was btw auch viel zu teuer ist wie ich finde. Aber das schöne für die Kambodschaner war, das es für Touristen so einfach ist mal einen Dollar zu zahlen und dann muss man ja auch kein Wechselgeld raus geben. Cent gibt es ja dort nicht. Kleingeld bekommt man dann in der eigenen Währung raus dem Riel. Später haben wir dann raus gefunden, dass man auch bei Cola handeln kann, 2 Cokes für 1$ hehe.

Kambodscha war für uns ein Tourimarathon schlecht hin. Am ersten Tag waren wir im “National Museum” um uns auf Siem Reap geschichtlich vorzubereiten. Dieses Museum war absolut das Geld wert. Bei der Führung habe ich so viel über Hinduismus und Buddhismus gelernt wie ich in den ganzen zwei Wochen in Indien nicht mitbekommen habe.

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Danach haben wir noch ein paar Tempel in der Stadt angeschaut. Ein kurzer Stopp im “Central Market” war auch dabei, dort gab es für mich ne schöne Casio Uhr, die ich heute noch trage. Diese 1,5€ waren die beste Investition bisher. Zwinkerndes Smiley

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Kreide is einfach überall auf der Welt eins der besten Spielsachen!
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Sleeping Level Cambodia

Am späten Nachmittag sind wir dann noch ins Tuol-Sleng Genozid Museum
dort haben wir dann etwas über die neuere Geschichte von Kambodscha gelernt.
Dieses Museum ist das ehemalige Gefängnis S-21 der roten Khmer. Dort wurden die vermeintlichen Staatsfeinde von Pol Pot zu Tode gefoltert. Den meisten Gefangenen hier wurde vorgeworfen, sie seien Geheimagenten des CIA und sie wurden so lange gefoltert bis sie dies auch bestätigten. In Wirklichkeit waren sie jedoch nur Intellektuelle (dabei galt man schon als intellektuell wenn man eine Brille  trug). Die Ideologie/Vorstellung der roten Khmer war, dass nur das arbeitende Volk etwas wert ist und sie wollten einen Bauernstaat gründen. Um das zu erlangen wurden alle Menschen dazu verpflichtet auf Farmen auf dem Land zu arbeiten. Die Städte wurden regelrecht aufgelöst. Familien durften nicht zusammen “umziehen” sie wurden je nach Leistung auf die Lager aufgeteilt. Man stelle sich vor, innerhalb weniger Tagen wurde ein ganzes Volk versklavt. Schulen und Fabriken wurden geschlossen und in Gefängnisse wie dieses verwandelt.
Gut ich will euch nicht weiter mit Geschichtskram langweilen, aber ich würde euch den Wikipedia Artikel empfehlen. Vielleicht kann mir ja jemand erklären warum niemand aus der westlichen Welt sich einen Scheiß drum gekümmert hat und nur das kommunistische Vietnam zur Rettung anrückte. Aber das ist wohl genauso wie sich gerade niemand dafür interessiert das in Myanmar tausende Muslime einfach abgeschlachtet werden. (Seit Tagen warte ich darauf, dass eine der deutschen Zeitungen oder Kanäle darüber etwas berichtet aber nope gibt wohl wichtigeres.)
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Das hier war eine der Folterzellen.
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Stacheldraht hat die Menschen vom Selbstmord abgehalten.
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Ein Bild von einem Schüler,sehr treffend.
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Dies sind die Zellen.

Geschlaucht von unserem neuen Wissen sind wir zurück in unser Hotel gelaufen. Dabei haben wir uns gefragt wie ein Volk nach so etwas schrecklichem wieder aufsteht. Jeder Mensch in diesem Land der älter als 33 Jahre alt ist, war schon mal ein Sklave. Um so beeindruckender war es das es hier scheinbar nur glückliche Menschen gibt die unglaublich offenherzige Kinder aufziehen. Die Kinder in Kambodscha sind einfach alle goldig, so was habe ich noch nicht erlebt. Einfach jedes Kind hier winkt dir zu und freut sich wie ein Schnitzel wenn du zurück winkst. Wir haben so viele lachende und tanzende Kinder hier gesehen, dabei ist der Gedanke unerträglich, dass Kambodscha bekannt für Kindersextourismus ist.

Am nächsten Tag hatten wir wieder ein volles Programm, zuerst ging es an den königlichen Palast. Dieser scheint komplett aus Gold und Silber gebaut zu sein. Uns wurde die kg Zahl genannt, die ich leider nicht mehr weis, während dem laufen haben wir das dann mit dem aktuellen Goldpreis multipliziert. Sagen wir es so es waren sehr viele Nullen hinter der Zahl. Da denk ich mir stürzt den König und verteilt sein Gold. Naja aber die Kambodschaner lieben ihren König auch wenn sie selbst verhungern.

kambodscha (24)Gut zurück zum Palast. Hier sieht man die traditionellen Farben der Tage. Hä? Ja das hab ich mir auch gedacht. Irgendwie scheint es Tradition zu sein, dass jeder Tag seine eigene Farbe hat. Sonntag trägt man Rot Montags Gelb und so weiter. Eigentlich ne süße Sache Zwinkerndes Smiley






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Im Buddhismus wird die Asche eines Toten ja (nach einem ewigen Prozedere don’t ask) in einer Stupa “begraben”. Für die königliche Familie muss das natürlich auch n bisschen größer sein.

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Diese Pflanze wächst aus einem Baum heraus.

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Kurz vor Mittag sind wir dann mit einem (!!!) Tuk Tuk zu sechst an die Killing Fields gefahren. Dazu muss ich sagen wir hatten am Tag zu vor ein Tuk Tuk mit 14 Menschen drauf gesehen. Da dachten wir uns, wir können das auch.
Ja die Killing Fields waren quasi die Entsorgungstätte der Roten Khmer für die Menschen, die sie nicht mehr "gebrauchen" konnten. Kugeln waren den roten Khmer zu teuer daher haben sie ihre Opfer an dieses Feld gefahren, haben sie vor ihrem Grab knien lassen und mit Schlägen auf den Kopf getötet.
Wenn man heute über dieses Feld läuft ahnt man nicht was hier vor nur 33 Jahren geschehen ist. Überall wachsen wunderbare Blumen schöne Bäume und ein kleiner See ist auch auf dem Gelände.

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Die Tour über das Killing Field läuft per Audioguide so stört niemand die ruhe der Toten.

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Sieht doch eigentlich super idyllisch aus

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An diesem Baum wurden Kinder und Säuglinge zu Tode geschlagen. Die Soldaten nahmen die Babys an den Beinen und haben die Köpfe am Stamm zerschmettert.

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Zurück ging es wieder zu sechst auf dem Tuk Tuk, Strafe haben wir auch keine bezahlen müssen. Yeah

Abends ging dann unser Bus nach Siam Reap. Auf dem Weg von Phnom Penh nach Siam Reap kommt man an dieser einen Bushaltestelle vorbei von der alle “Traveler” sprechen "da wos die Taranteln zu essen gibt". Ihhhhh sag ich da.
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Sebo musste aber probieren… “schmeckt wie verbrannte Pommes”

Gott sei Dank haben wir einen Pickup arrangiert von der Bushaltestelle. Ich hasse das wenn die Tuk Tuk Fahrer immer wie die Maden über einen her fallen und “Tuk Tuk” schreien. Ich hab mir zu diesem Anlass auch ein T-shirt gekauft “No Tuk Tuk today AND tomorrow” Wenn man nämlich sagt man möchte kein Tuk Tuk kommen se immer mit “Maybe Tomorroooowww???”  und dann muss man ja fast sagen “yeah maybe” und dann haben se dich.

Naja am nächsten Morgen ging es früüühhh los Tempel anschauen.
Ich könnte euch jetzt was zu jedem Tempel hier erzählen und ähm aber…
ach sind wir ehrlich nein kann ich nicht Smiley mit herausgestreckter Zunge Ich habe irgendwo eine Liste welchen Tempel wir wann angeschaut haben aber poah das wär jetzt viel Arbeit Smiley

So viel kann ich euch aber erzählen: erst mal sagen alle ja das die Tempel von Ankor Wat, was eigentlich nicht stimmt Ankor Wat heißt eigentlich nur Stadt Tempel. Ankor Wat ist die größte Tempelanlage der Welt.
Ankor Thom ist die eigentliche Stadt die größte Anlage mit mehreren Tempeln darin (alles sehr verwirrend I know). Wobei die verschiedenen Könige immer wieder neue Anlagen und neue Zentren erschaffen haben und die alten einfach verfallen lassen haben. So ist es auch dazu gekommen das im Bayon Tempel einfach riesige Bäume über die Anlage gewachsen sind. Einige Tempel waren ganz im Urwald verschwunden und wurden erst Anfang der 90er erschlossen. Ein ganz junges Weltwunder daher das inoffizielle 8. Weltwunder.

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Das hier ist eines der 4 Tore die zu Ankor Thom führen.

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Solche Carvings  an den Tempeln erzählen die Geschichten der Götter

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Die Kinder der “Buuuuyyy from meeee” Frauen laufen zusammen mit Ihren Müttern auf den Anlagen herum
Eigentlich finde ich das nicht so schlimm. Schlimmer sind die Kinder die Bücher und Souvenirs auf den Straßen verkaufen müssen bis Nachts um irgendwann. Selbst wenn sie am nächsten Tag noch in die Schule gehen, werden die sicher nichts mitbekommen. Naja einige Kinder laufen Nachmittags auch auf den Tempeln herum und verkaufen Sachen. Ich habe trotzdem nie etwas gekauft auch wenn se ganz lieb gesagt haben “I go to schoooool” Smiley
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Jap steile Treppen, quite challenging

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Baum: Level groß

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Der Besen, Asiatisches Wunderwerkzeug Nr. 1
Auch wenns uns Europäern eher idiotisch vor kommt, aber so ein Baum und der Tempel außenrum muss gefegt werden

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Treppen Treppen Treppen

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Wie ich sagte alles muss gefegt werden auch der Rasen

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Um Siam Reap herum liegen noch sehr viele Minen. Wir haben eine Art Museum eines Vereins besucht, die sich um Kinder kümmern, die Minenopfer sind oder die sonst kein Zu hause hätten.

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Der Buddha Step in der Brücke zu Ankor Wat

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und ich musst schon wieder auf was rauf klettern

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Abends waren wir dann auf einer Kambodschanischen Tanzshow mit Buffet hehe schlemmern

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Am nächsten Morgen hieß es um 4 Uhr auf stehen und den Sonnenaufgang hinter Ankor Wat anschauen

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Allerdings waren wir nicht die einzigenSmiley mit herausgestreckter Zunge

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Leider ist sie nicht gerade postkartenmäßig-Sonnenrot aufgegangen aber irgendwann war sie dann da

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Zurück an unseren Tuk Tuks haben die Fahrer noch geschlafen hehe

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Achtung Elefanten yeah
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Der Rolls Royce unter den Tuk Tuks
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I see a smiley
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Hanging
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Ja ich weis das ist Jahrhunderte alt, aber wir mussten da einfach hoch klettern.
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Ach ja, haha den letzten Tag haben wir mit dem Fahrrad bestritten. Hätten wir doch mal lieber irgendwo teuer Mountainbikes geliehen aber nein wir hatten normale Fahrräder die schon zum 300sten mal "gequick fixed" wurden das heißt die Reifen waren mehr als nur geflickt. Zuerst war mein Fahrrad Platt und dann Sebo seins. Gut das wir dann schon 15km mitten im Dschungel waren. Unsere Freunde sind dann vor geradelt um einen Tuk Tuk Fahrer dazu zu bewegen uns abzuholen, was sich durchaus als schwierig herausstellte. Ja da sind wir eben durch den Dschungel gelaufen. Mit unseren platten Rädern und jede Menge Kambodschaner sind von den Tempeln nach Hause gefahren aber in die falsche Richtung. Eigentlich können wir froh sein das keiner uns überfallen hat, wir mit unseren Kameras und ich hatte auch noch jede Menge Bares dabei. Nach zwei Std. kam dann das rettende Tuk Tuk, das uns und beide Räder zurück zum Hotel brachte. Man war ich froh!


Am nächsten Tag sind wir auf eine Silkfarm gefahren, dort wurde uns erklärt wie aus Raupen Stoff wird. Sehr interessant 

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Dann sind wir noch ein bisschen mit dem Tuk Tuk übers Land gefahren. Eigentlich wollten wir ja das schwimmende Dorf auf dem Tongle Sap anschauen der Preis pro Person wäre dann aber bei 50$ gewesen dann wollten wir doch nicht mehr. Aber die Fahrt war einfach herrlich. Vorbei an Reisfeldern und jede Menge Lotosblüten

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Sleeping Level Cambodia die Zweite ;)


Am nächsten Tag sind wir zurück nach Phnom Penh und haben ein großes Souvenir Paket nach Hause geschickt. Am scheinbar kleinsten Flughafen der Welt gings am dann weiter nach Kuala Lumpur.




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